Technologische Entwicklung der Befeuerung
1611 bestand die Spitze des Leuchtturms aus einem kleinen Aufsatz mit acht verglasten Öffnungen. Man verbrannte eine Mischung aus Holz, Pech und Teer in einem Eisenbecken, das auf einen Bronzeunterbau montiert war. Der Rauch wurde durch eine hohle, 6,50 m hohe Pyramide abgeleitet. Das Leuchtfeuer befand sich damals 37 m über dem höchsten Meeresstand. | |
Ein heftiger Sturm zerstörte 1645 den Aufsatz und den Rauchabzug. Beides wurde 1664 neu installiert und der bis dahin verwendete Brennstoff durch Walöl ersetzt. |
1717 baute man die Laterne ab, da deren Pfeiler durch das entflammte Öl zu stark beschädigt worden waren; 1727 wurde eine Laterne aus Eisen installiert, die mit Kohle betrieben wurde. | |
Die erste Befeuerung mit Reflektoren wurde 1782 in Betrieb genommen. Als der Ingenieur Teulère 1790 den Turm auf 60 m über dem höchsten Meeresstand erhöhte, errichtete man zum ersten Mal eine mit einem Parabolspiegel versehene rotierende Befeuerung; sie bestand aus einer Öllampe mit einer speziellen Luftzufuhr (bec d’Argand) und wurde von einer Mechanik angetrieben, die der Uhrmacher Mulotin aus Dieppe konstruiert hatte. Der Brennstoff bestand aus einer Mischung aus Wal-, Oliven- und Rapsöl. | |
Die Erfindung der Stufenlinse durch Augustin-Jean Fresnel revolutionierte die Befeuerung von Grund auf. Seit dieser Zeit gab es Veränderungen nur noch in Details. Das erste rotierende Linsensystem von Fresnel wurde 1823 auf dem Cordouan getestet. Die Lampe mit drei konzentrischen Dochten, betrieben mittels einer Ölpumpe und Rapsöl, war im Fokus des Systems zentriert. | |
1854 wurde das Lampengehäuse erweitert, um eine Spiegellinsenoptik unterbringen zu können. Dabei wurde das Licht mit einem mineralischen Öl erzeugt und durch eine Drehung wurde ein Wechsel von hell und dunkel erreicht. 1859 wurde die Lampe mit zwei Farbfiltern (weiß und rot) ausgestattet, später kam ein grüner Filter hinzu. 1896 wurden bei fester Lampenposition acht Horizontallinsen mit einer Brennweite von 0,92 m montiert. Anstelle von Mineralöl verwendete man nun Petroleumgas. |
1948 erfolgte eine Elektrifizierung mit zunächst zwei, ab 1976 mit drei Stromgeneratoren, die eine Lampe von 6000 Watt bei 110 Volt (dreiphasig) speisten. Die feste Lampenposition – wechselweise mit verschiedenen Farben verdunkelt – strahlte nun in einer Höhe von 60,30 m über dem höchsten Meeresstand. 1984 wurde eine Xenon-Lampe montiert.
1987 Installation einer Halogenlampe (2000 Watt), die durch eine elektronische Steuerung rhythmisiert wurde, so dass man auf die Verdunkelungssysteme und den Rotationsmechanismus verzichten konnte. |